Impfungen
Diphtherie
Schwere Halsentzündung; besonders gefährlich ist die mögliche Komplikation einer Herzmuskelentzündung. In Deutschland war die Diphtherie in der Nachkriegszeit eine
Infektionskrankheit, die sehr verbreitet war (damals sog. "echter Krupp"), heute ist sie aber nach wie vor in Osteuropa sehr präsent und wird von Migranten immer wieder
mitgebracht.
Pertussis (Keuchhusten)
Die Erkrankten leiden unter lang anhaltenden schweren Hustenanfällen. Eine Gefährdung stellt der Keuchhusten besonders für Säuglinge dar, hier kann u. U. anstelle des
Hustens ein Atemstillstand auftreten.
HIB (Haemophilus influenza B)
Ein Erreger, der bei Kindern besonders häufig eine Mittelohrentzündung auslöst und auch für eine Form der Hirnhautentzündung verantwortlich ist.
Hepatitis B
Eine Form der Gelbsucht, die vergleichsweise oft eine chronische Leberentzündung auslöst. Die Ansteckung erfolgt über Blut, Blutprodukte bzw. engen körperlichen
Kontakt.
Polio (Kinderlähmung)
Eine mittlerweile seltene Erkrankung, die jedoch durch die schwere Komplikation der Lähmung noch nicht vergessen werden darf.
Masern
Infektionskrankheit, die auf keinen Fall verharmlost werden sollte.
Als schwere Komplikation sind zu nennen: Mittelohrentzündung, Lungenentzündung und Gehirnentzündung.
Mumps (Ziegenpeter)
Befällt nicht nur die Ohrspeicheldrüse, sondern kann auch andere „Drüsenorgane“ wie die Bauchspeicheldrüse betreffen.
Mögliche Komplikation nach der Pubertät ist die Hodenentzündung.
Ihr Impfschutz ist unser besonderes hausärztliches Anliegen!
Bei Säuglingen und Kleinkindern ist der Impfschutz im Rahmen der routinemäßigen ärztlichen Untersuchungen noch relativ gut. Bei Schulkindern und Jugendlichen sinkt
jedoch die Durchimpfungsrate, da Arztbesuche in dieser Altersgruppe seltener sind.
Deshalb haben Sie bitte Verständnis dafür, daß wir Sie zu bestimmten Anlässen bitten werden, Ihren Impfausweis mitzubringen:
zum Check up
zur Kindervorsorge
auch in der Sprechstunde werden wir Sie immer mal wieder auf die Aktualität Ihres Impfstatus ansprechen.
Impfleitfaden für Kinder
ab Beginn 3. Monat (U4)
Erstimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis, HIB, Hepatitis B und Polio als sechsfacher Kombinationsimpfstoff; zusätzlich Impfung gegen Lungenentzündung
(Pneumokokken)
6 Wochen später
erste Auffrischung des sechsfachen Kombinationsimpfstoffes, zweite Impfung gegen Lungenentzündung (Pneumokokken)
6 Wochen später (Zeitpunkt der U5, ca. 6. Lebensmonat)
zweite Auffrischung des sechsfachen Kombinationsimpfstoffes, dritte Impfung gegen Lungenentzündung (Pneumokokken)
12. Lebensmonat (Zeitpunkt der U6, ca. 12. Lebensmonat)
Impfung gegen Masern- Mumps- Röteln und Windpocken (Varizellen) mit einem sog. MMRV- Kombinationsimpfstoff
6 - 12 Wochen später
Auffrischungsimpfung des MMRV- Kombinationsimpfstoffes
Ab dem vollendeten 12. Lebensmonat
einmalige Impfung gegen Hirnhautentzündung (Meningokokken)
1 Jahr nach der U5 (ca. 18. Lebensmonat)
dritte Auffrischungsimpfung des sechsfachen Kombinationsimpfstoffes, vierte Impfung gegen Lungenentzündung (Pneumokokken)
6. Lebensjahr
(Einschulungsuntersuchung): Auffrischung der Tetanus- Diphtherie- Polio- Pertussis-Impfung
12. Lebensjahr (Zeitpunkt der J1)
falls nicht schon erfolgt, Hepatitis B-Impfung, bei Mädchen ggfs. Beginn der Impfung gegen Humanes Papilloma Virus (HPV)
Sollten in der Kindheit die Grundimpfungen im richtigen Zeitabstand durchgeführt worden sein, so ist, selbst wenn die letzte Impfung deutlich mehr als 10 Jahre
zurückliegt, eine einzige Auffrischungsimpfung ausreichend, um den Impfschutz zu reaktivieren.
Weitere sinnvolle Ergänzungs- Impfungen:
Neben den bisher sogenannten Grundimpfungen, die eigentlich bei jedem bestehen sollten, gibt es noch Ergänzungsimfpungen, die im Einzelfall sinnvoll und medizinisch
notwendig sein können.
„Zeckenimpfung“
Schützt gegen eine Form der von Zecken übertragenen Gehirnentzündung (FSME, d.h. Frühsommer- Meningoenzephalitis). Diese Erkrankung tritt besonders in
Süddeutschland (Schwarzwald, Bayern, Bodensee), aber auch in Österreich, Ungarn und in Schlesien auf.
Fragen Sie bitte im Zweifelsfalle nach weiteren Informationen, wenn Sie Ihre Reise planen.
Da es sich hierbei um eine in Deutschland vorkommende Krankheit handelt, werden die Kosten in diesem Fall von der gesetzlichen Krankenkasse getragen.
Grippeschutzimpfung
Schützt gegen die echte Influenza, sollte in jedem Herbst neu aufgefrischt werden und ist ein „Muß“ für alle chronisch Kranken oder älteren Menschen, aber auch für alle,
die viel Kontakt zu Mitmenschen haben.
Pneumokokkenimpfung
Eine Form der Lungenentzündung; wichtige Vorbeugung für alle chronisch Kranken oder älteren Menschen. Der Impfschutz besteht nach einer Impfung für die Dauer von
ca. 5 Jahren.
Hepatitis A- und/ oder B- Impfung
Schützt gegen die akute Gelbsucht, ist jedoch im Erwachsenenalter nur für bestimmte Berufsgruppen notwendig.
Die Kosten für diese Impfung werden dann gewöhnlich vom Arbeitgeber getragen.
Spezielle Impfungen sind u. U. noch bei Fernreisen erforderlich. Dies kann jedoch nur in einer individuellen reisemedizinischen Beratung beurteilt werden.
Bitte fragen Sie uns – wir beraten und informieren Sie gern ausführlich! Wenn Sie vorab schon Informationen über Ihren Impfschutz erhalten möchten, können Sie unsere
Impfuhr (http://impfuhr.sanamedia.de/) zu Rate ziehen!
Impfungen
Impfen- eine wichtige Gesundheitsvorsorge für Kinder und Erwachsene
Warum überhaupt impfen?
Diese Frage wird immer wieder gestellt: Von nicht wenigen Elter wird beispielsweise
die Meinung vertreten, dass eine „normale“ Krankheit für die Entwicklung eines
Kindes wichtig sei und dass durch Impfungen unerwünschte Reaktionen wie z.B. der
Ausbruch einer Neurodermitis gefördert werde – dem ist nicht so!
Die modernen Impfungen sind gut wirksam und verträglich, die Nebenwirkungen sind
deutlich geringer ausgeprägt als bei der „echten“ Krankheit.
Impfungen zählen zu den erfolgreichsten und kosteneffektivsten Maßnahmen zum
Schutz vor Infektionskrankheiten. Ziel der Impfungen ist es, vor Infektionskrankheiten
zu schützen, bei denen schwere Komplikationen (wie z.B. Hirnhautentzündung,
Schädigungen des Herzmuskels, Lähmungen, Unfruchtbarkeit etc.) auftreten bzw. die
sogar tödlich verlaufen können. Bei hohen Durchimpfungsraten ist es zudem möglich,
auch diejenigen zu schützen, die nicht geimpft sind.
Was passiert bei einer Impfung?
Bei einer Impfung wird der Organismus mit den charakterischen Bestandteilen der
Krankheitserreger konfrontiert. Es wird eine geplante und in ihrem Ausmaß begrenzte
Erkrankung hervorgerufen, die den Körper lediglich zur Bildung von Abwehrstoffen
anregt, ohne die eigentliche Erkrankung auszulösen.
Im Falle eines Kontaktes mit der „echten“ Krankheit ist das Abwehrsystem vorbereitet
und es können sofort die wirksamen Abwehrstoffe gebildet werden.
Diese Erinnerung bleibt aber nicht lebenslang bestehen, sie muß regelmäßig
aufgefrischt werden. Deshalb sollte alle 10 Jahre eine Auffrischungsimpfung erfolgen,
um das Abwehrgedächtnis zu aktualisieren.
In Westfalen- Lippe übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die
meisten Schutzimpfungen. Auch Privatkassen erstatten in der Regel die Kosten für
Schutzimpfungen. Bei bestimmten Impfungen (wie Hepatitis A, Hepatitis B oder
Tollwutschutz-Impfung) kommt u.U. der Arbeitgeber nach den
Unfallverhütungsvorschriften als Kostenträger in Frage. Die so genannten
„Reiseimpfungen“ müssen demgegenüber in der Regel selbst bezahlt werden.
Von der Ständigen Impfkommission Deutschlands (STIKO) empfohlene Impfungen
Tetanus ( Wundstarrkrampf )
Die Erreger befinden sich vor allem im Erdreich, eine Ansteckung kann über kleinste
Verletzungen erfolgen. Ein Ausbruch des Wundstarrkrampfes wird auch heute noch
als lebensgefährliche Krankheit gefürchtet.